Archive for April, 2012

Cancerboy Review in Groove Magazin

Monday, April 30th, 2012

Cancerboy
Glitterbug wagt mit seinem neuen Album Cancerboy den ungewöhnlichen Versuch, seine Kindheit, die über weite Teile unter dem dunklen Stern einer Krebserkrankung stand, in der nonverbalen Form von Grooves und Rhythmuspattern zu verarbeiten. Dicht gewobene, melancholische Atmosphären haben immer schon Glitterbugs Soundästhetik bestimmt, doch mit der klaren Bedeutungsreferenz seiner persönlichen Geschichte- mit dem Wissen um die Hintergründe- verändert sich die Wahrnehmung radikal. Das Auf und Ab des Beatmungsgeräts und der kontinuierliche Bleep des Herztons stellen den mechanischen Duktus von Krankheit und Klinik. Dunkle Bassläufe werden in einem Kontext von Angst und Bedrohung gelesen, die gerade Bassdrum bohrt sich qualvoll in die Glieder. Der schwierige Authentizismus verweigert die Möglichkeit, das Album als reine Dancemusic aufzunehmen. Aber auch ungeachtet der Bedeutungszusammenhänge funktioniert die Platte: Komplex arrangierte Synthesizer-Modulationen und funkelnde Noisetexturen verbinden und überlagern sich zu einem der spannendsten Soundexperimente, die ich in letzter Zeit auf Albumlänge vernehmen durfte. Autorentechno, der in dieser dicht und konsistent inszenierten Form unmittelbar Intensitäten produziert. Eine LP, die es verdient, gehört zu werden.
TEM

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New review of Egress in German Groove Magazine!

Monday, April 30th, 2012

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Egress
Es ist ein Zittern in der Welt. Resonanzen ferner Eruptionen. Einstmals eindeutige Emotionen sind zu milchigem Staub gerronen. Die interessante Musik zwischen Ambient und Drone wird von Menschen mit einem besonderen Sensorium für unklare Signale gemacht. Sei es im Nachspüren verschütteter Gefühlswelten oder in ihrer Rekonstruktion: was hier fasziniert, ist die Verdichtung einer Vielfalt disparater Klangelemente, in einen einzigen massiven Fluss, die Konvergenz auseinander strebender Klangpartikel zu einem fühlbaren Ganzen (…) Es ist das vom Kopf auf die Füsse gestellte Prinzip von Minimal Techno: Einfachheit aus Fülle, Klarheit aus Komplexität. Till Rohmann aka Glitterbug hat das verinnerlicht- ohne Scheu vor der Vertonung unkomfortabler Gemütsregungen. “Egress” (False Industries) ist so etwas wie der leise melancholische Bruder seines aktuellen Albums Cancerboy (c.sides) und zeigt: der Stachel der Vergänglichkeit, er lauert hinter Glück wie Schmerz. Wo Cancerboy jeder Hoffnung zuwider laufender Umstände in eine Feier des Lebens umdeutet, neigt Egress zur gegensätzlichen Seite, zum Verschwinden in einem filigranen Soundscape stiller Intensität.
Frank P. Eckert

Tonight, at ://about blank, Berlin.

Saturday, April 28th, 2012

Join us tonight for a very special celebration in a very special place with very special people!

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Very nice review in Klenkes

Friday, April 27th, 2012

Very nice new review of Cancerboy and 5 of 5 stars in the magazine Klenkes. You can read the review here.

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Der Komponist, Produzent und DJ Glitterbug hat mit seinem dritten Studioalbum einen Meilenstein im Genre des Deep Techno/Ambient geschafft.

Seine minimalistischen Kompositionen kreisen düster und strukturenhaft um eine einzige Begebenheit – seine autobiografische Rückreise zu einem der elementarsten Erlebnisse seines Lebens: den Krebs, den er als Kind überlebt hat. „Ich habe weite Teile meiner Kindheit in Krankenhäusern verbracht, als Reisender durch die seltsame (und zu jener Zeit experimentelle) Welt aus Bestrahlung und Chemotherapie, im dämmerigen Schwebezustand zwischen Hoffnung und Tod, und einer medizinischen Überlebensprognose nahe Null. Diesem verschütteten Zustand hat er sich künstlerisch angenommen. Seine Gefühle setzt er eins zu eins in bedrückende Klänge um, analoges Gefiepe und Gepiepse von lebenserhaltenden Krankenhausmaschinen inklusive. Der Künstler Glitterbug widmet „Cancerboy“ sowohl den Überlebenden als auch den Gestorbenen: „Es ist für all die Cancergirls und Cancerboys da draußen“. /// rm

Glitterbug interview on MDR Sputnik Roboton

Friday, April 27th, 2012

I did a radio interview for the German public radio station MDR Sputnik, which was aired last Wednesday, April 25th, 2012. More info about the show here. It’s obviously in German, and I got to tell a few of the stories behind the tracks. Thanks Gesine Kuehne for the nice interview!

You can also listen to the podcast by clicking here.

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CulturMag about Cancerboy…

Wednesday, April 25th, 2012

Another very nice review… again in German. This one is from CulturMag, and you can find the original post here.

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Spezieller Blick aufs Leben
Wer denkt, dass man mit Musik ohne Worte keine Geschichten erzählen kann, sollte Glitterbug mal genau zuhören: auf seinem dritten Album als Glitterbug verarbeitet Producer, DJ und Komponist Till Rohmann seine Erfahrungen als krebskrankes Kind – was ja echt in die Hose gehen könnte. „Cancerboy“ ist aber ein derart bewegendes (im doppelten Wortsinn) und gelungenes Album, das einem die Tränen in die Augen treibt und trotzdem Hoffnung verbreitet. Der Grundton ist melancholisch (kein Wunder, wer schon als Knirps dem Tod ins Auge blickte, hat einen speziellen Blick aufs Leben), Tracks wie „Backwards“, „Abyss“ oder „Outside My Window“ sind traurig, introvertiert, düster und überhaupt nicht clubtauglich.

Aber „Cancerboy“ überschreitet auch die „Grauzone zwischen Hoffnung und Tod“ (Zitat Rohmann) und pulst in „Those Hopeful Moments“ oder „Don’t Stop“, „From Here On“ und dem programmatischen „We´ll Still Be Here Tomorrow“ ordentlich elektronische Beats in die Füße. Glitterbug wagt sich mit diesen elf Tracks weit vor und erreicht viel mehr als Clowns mit roten Nasen.

Very touching review in de:bug magazine

Tuesday, April 24th, 2012

Very sweet and flattering Cancerboy review from the dear folks of de:bug. Thank you Thaddi!

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Man muss wirklich gelitten haben, um einen derart kreativen und lockeren Umgang mit seiner Krankheit zu entwickeln. Wir alle kennen Glitterbug und lieben ihn und seine Tracks. Das er aber schon als Kind an Krebs erkrankte und seine Jugend vor allem an Schläuchen und mit Bestrahlung verbrachte, das ist eine Info, die auf dem Floor nicht ankam. Ist ja auch nicht notwendig, wir alle sind froh das er die Tumore besiegt hat. Und den “cancerboys and cancergirls” (Zitat aus den Linernotes) ein ganzes Album zu widmen, lässt einen verdammt nah ran an Glitterbug, vielleicht zu nah. Wobei: Beurteilen können wir als zum Glück Verschonte nicht. Das… sagen wir mal, irritierende Konzept schwebt über einem wundervollen Album voll perfekter Sounds, mitreißender Kicks, träumerischer Schleifen der Glückseligkeit und genau der richtigen Portion Pop-Appeal in der Dringlichkeit der Grooves. Es ist eins dieser Alben bei denen man automatisch auf Repeat drückt, von dem man nicht genug bekommen kann, weil es einen in seiner Unaufgeregtheit weltmännisch selbst entscheiden lässt, wie man dazu nun hoppeln will, sich nicht aufdrängt und eben doch in jedem Takt eine neue Sonne aufgehen lässt.
thaddi

‘Cancerboy’ news!

Tuesday, April 24th, 2012

Two weeks prior to the release of my next album ‘Cancerboy’ I wanted to share a few bits and pieces with you.

First of all- take a look at the microsite of the album!

I also just uploaded a first track for streaming on my SoundCloud profile:

My most favorite video artist, Ronni Shendar, created an amazingly beautiful and touching video for this track. Check out the preview, the full video will be released soon.

Cancerboy Review in Intro Germany

Sunday, April 15th, 2012

The first Cancerboy reviews are coming in. This one is published in the Intro magazine Germany, and its headline says: “Falls es an der Grenze zwischen Hoffnung und Tod einen House-Club gibt, müsste er genau so klingen: wie dieses schwere, starke Album.” // “If there is a house club on the border between hope and death, it should sound exactly like this heavy, strong album.”

You can find the original post here.

Screen Shot 2012-04-15 at 8.03.13 PM

GLITTERBUG
»Cancerboy«
[C.Sides / Rough Trade / VÖ: 04.05.2012 ]
Text: arno raffeiner

Falls es an der Grenze zwischen Hoffnung und Tod einen House-Club gibt, müsste er genau so klingen: wie dieses schwere, starke Album.

Till Rohmann produziert House Music so, wie andere Leute Kunst machen. Er füllt sie mit persönlichen Erfahrungen, die er explizit benennt und in einem zweiten Schritt verallgemeinert wissen will, bis nicht nur Konzept und Theorie dahinter genauere Konturen annehmen, sondern im Idealfall auch eine politische Haltung. Rohmann bemüht sich, hinter die vorrangig nach ihrem Gebrauchswert gestalteten Oberflächen der Clubmusik vorzudringen und sie mit Bedeutung aufzuladen – vielleicht auch zu überladen, wie freigeistige Partyluftikusse anmerken könnten. Aber hier vertraut jemand darauf, dass funktionale Bausteine auch schweren Stoff aushalten.

Mit seinem dritten Glitterbug-Album verarbeitet Rohmann eine Krankengeschichte: die Jahre, in denen er als Kind gegen Krebs kämpfte. Der Ton des Albums ist entsprechend gedämpft, getragen. Es ist eine Playlist zum Tanz in der »Grauzone zwischen Hoffnung und Tod«, wie Rohmann in den Linernotes schreibt. Wer hätte gedacht, dass der Sound dort so gut, der Vibe so bestärkend sein könnte?

In drei Worten: Tanz / Die / Hoffnung