New review of Egress in German Groove Magazine!

Groove#136-Motherboard_small

Egress
Es ist ein Zittern in der Welt. Resonanzen ferner Eruptionen. Einstmals eindeutige Emotionen sind zu milchigem Staub gerronen. Die interessante Musik zwischen Ambient und Drone wird von Menschen mit einem besonderen Sensorium für unklare Signale gemacht. Sei es im Nachspüren verschütteter Gefühlswelten oder in ihrer Rekonstruktion: was hier fasziniert, ist die Verdichtung einer Vielfalt disparater Klangelemente, in einen einzigen massiven Fluss, die Konvergenz auseinander strebender Klangpartikel zu einem fühlbaren Ganzen (…) Es ist das vom Kopf auf die Füsse gestellte Prinzip von Minimal Techno: Einfachheit aus Fülle, Klarheit aus Komplexität. Till Rohmann aka Glitterbug hat das verinnerlicht- ohne Scheu vor der Vertonung unkomfortabler Gemütsregungen. “Egress” (False Industries) ist so etwas wie der leise melancholische Bruder seines aktuellen Albums Cancerboy (c.sides) und zeigt: der Stachel der Vergänglichkeit, er lauert hinter Glück wie Schmerz. Wo Cancerboy jeder Hoffnung zuwider laufender Umstände in eine Feier des Lebens umdeutet, neigt Egress zur gegensätzlichen Seite, zum Verschwinden in einem filigranen Soundscape stiller Intensität.
Frank P. Eckert

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