Qvest Magazin reviews Cancerboy

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Klingt makaber, aber: Krebsbehandlung und Deep Techno haben gemeinsam, dass sie zu ei- nem weiten Teil vom Experimentellen leben. Man weiß nie genau, wie es ausgeht. »Ich habe
weite Teile meiner Kindheit in Krankenhäusern verbracht, als Reisender durch die seltsame (und zu jener Zeit experimentellen) Welt aus Bestrah- lung und Chemotherapie, im dämmerigen Schwebezustand zwischen Hoffnung und Tod und einer medizinischen Überlebensprognose nahe Null.« Das tranceartige Warten auf eine Erlösung ist auf dem dritten Solo- album vom Kölner Produzenten Till Rohmann alias Glitterbug atmosphä- risch dokumentiert. Das beginnt schrecklich: im Hintergrund nichts als beiläufiges Personal-Gequatsche – im Vordergrund laut vernehmlich das quietschende Atmen des Patienten, aus dessen Atemrhythmus der erste Takt entsteht. Viel bunter wird es dann auch nicht, aber umso eindringli- cher in dem Ambient-Techno-Labyrinth, das bis zum Ende keinen guten Ausgang verspricht. Glitterbugs ganz persönliche Art der Verarbeitung sei- nes Überlebens gerät zur gelungenen musikalischen Autobiografie.

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